Samstag, 3. Mai 2014

Die 5. Lebenswoche: Blähungen

In der 5. Woche hat man im Normalfall schon ein aufgewecktes und neugieriges Baby daheim. Leider äußert sich das auch in häufigen Schreianfällen, die durch Schmerzen und Blähungen verursacht werden. So auch bei unserer kleinen Prinzessin...

Blähungen & Koliken
Ärzte reden häufig von einem unausgereiften Darm und erklären so die Verdauungsprobleme bei Neugeborenen. Ab der 6-8. Lebenswoche soll sich das jedoch bessern. Ursachen gibt es jedoch viele und daher haben wir bereits 2x die Säuglingsnahrung umgestellt (dazu später mehr).

Spätestens wenn das Kind unkontrolliert schreit, forscht man nach Ursachen, um wieder einen nervenschonenden Alltag zu finden. Ein Baby hat einige Grundbedürfnisse und zeigt dies durch Weinen und Schreien an: Hunger, Windel voll, Aufmerksamkeit /Nähe, zu kalt/ zu warm...

Hat man diesen "Fragenkatalog" abgearbeitet und das Kind schreit trotzdem weiter und verkrampft sich sogar, sind meist Blähungen & Krämpfe Schuld an der Misere. Als verantwortungsvolle Mutter versucht man nun natürlich alles Mögliche, um die Verdauungsbeschwerden zu lindern:

Mögliche Problemlösungen:
  1. auf blähende Lebensmittel verzichten (wenn man stillt) Liste
  2. Anti-Colic Fläschchen besorgen (verschiedene Systeme probieren!)*
  3. Bei jeder 2 Flasche Fencheltee zumischen. HIPP ohne Zucker
  4. Baby nach jeder Mahlzeit immer aufstoßen lassen
  5. Bewegung / Massage der Fußsohlen / Fliegergriff
  6. Bäuchleinsalbe (Fenchel, Anis, Kümmel) in kreisenden Bewegungen (Rund um Bauchnabel) auftragen
  7. Massage Bauch und Beinchen hochdrücken
  8. Wärme (Kirschkernkissen) auf den Bauch
  9. Kümmelzäpfchen bei
  10. Tragetuch verwenden !(die Bewegung fördert die Darmaktivität)



Ursachen der Blähungen:

  • Die Mutter stillt und hat problematische Lebensmittel gegessen. Liste 

  • Kuhmilchintoleranz oder Allergie. Oft können auch HA Milchsorten problematisch sein und vermehrt Koliken auslösen. Die meisten Hypoallergenen Milchsorten (PRE HA) enthalten gespaltenes Eiweiß aus Kuhmilch, was nicht jedes Kind verträgt! 

  • Das Baby schluckt zuviel Luft und hat dann ganz viele kleine Bläschen im Magen-Darm-Trakt, die für Probleme sorgen. Zwar kann man hier mit dem Wirkstoff Simeticon (Sab Simplex, Lefax, Antiflat) als biologisches Entschäumungsmittel (keine Nebenwirkungen!) etwas entgegen wirken, aber die Wunderlösung ist es nicht (auch weil Zuckerersatz drin ist).
  • Auf jeden Fall sollte man mal beide Anticolic Systeme von NUK und AVENT ausprobieren, da auch hier ein Problem bestehen kann. Bei NUK (kiefergeformt) sind die Trinklöcher auf der oberen Seite angebracht, bei AVENT jedoch mittig (wie Brustwarze). Hat man nun ein gierig trinkendes Kind und hält die Flasche nicht korrekt, kann es passieren, dass der Sauger nach oben hin (zum Gaumen) abgedrückt wird und vermehrt Luft geschluckt wird.

Erst ziemlich spät habe ich herausgefunden, dass wir im Prinzip das Baby falsch füttern, egal ob mit Flasche oder gestillt. Wenn man einige wichtige Fakten nicht beachtet, können sich Blähungen nur noch verschlimmern. Ich habe (bei 150ml) nach jeweils 50ml eine Pause eingelegt, weil die kleine Prinzessin so hastig und gierig alles runterschlingt. Durch das Andocken/Abdocken hat sie jedoch widerum viel Luft geschluckt, was dann Blähungen fördert!

Wichtig:
  • Stillbaby: Sobald das Baby beim Stillen einschläft, den Saugvorgang unterbrechen, da es nur noch rumnuckelt und viel Luft einsaugt.
  • Flaschennahrung: Laut Anleitung soll man das Pulver ins Wasser geben und dann das Flässchen schütteln! Achtung: Hier entsteht feiner Schaum mit viel Luftbläschen, die wieder zu Blähungen führen. Laut Kinderarzt soll man das Pullver daher einrühren (Löffel etc.)
  • Flasche füttern: Wenn möglich soll das Baby die ganze Flasche in einem Rutsch, ohne Pause trinken. Noch dazu muss drauf geachtet werden, dass sich immer Milch im Sauger befindet, ansonsten wird viel Luft geschluckt.

Durch diese Tipps haben sich die Blähungen und Schreikämpfe bei uns daheim auf ein Minimum reduziert. Man muss vieles ausprobieren, da jedes Baby andere Ansprüche hat. 


Ein kleiner Tipp aus der Apotheke: Windwasser (Mischung aus äth. Ölen wie Kümmel, Fenchel, Kamillenöl) für die Mutti.



Weitere Tipps von Netmoms:

 





Homöopathische Mittel
Gerade bei Säuglingen will man natürlich nicht mit schweren Geschützen auffahren, wenn die kleinen und großen Beschwerden auch mit Hausmitteln oder Homöopathie behandelt werden können. die Hausapotheke

Von den Globuli gibt man 3-4 täglich 3 Kügelchen in die Backentasche des Babies. Ein Auszug:

Koliken:
  • Belladonna – die Kolik tritt plötzlich auf. Der Bauch ist berührungsempfindlich. Der Säugling überstreckt den ganzen Körper, da es so zur Besserung kommt.
  • Carbo vegetabilis – schon während des Trinkens tritt Unruhe und Schreien auf. Das Gesicht ist blass und das Baby hat einen Trommelbauch. Aufstoßen ist erst lange Zeit nach der Mahlzeit möglich.
  • Chamomilla – die auslösende Ursache kann Ärger sein. Kolik mit plötzlichem, heftigem Schmerz. Das Kind krümmt sich und wälzt sich hin und her, mit wütendem, schrillem Schreien.
  • Colocynthis - Kolik, bei der das Kind die Beine an den Bauch zieht und Druck lindert. Es windet sich in alle Richtungen und hat große Schmerzen. Die Koliken kommen und gehen plötzlich.
  • Lycopodium - Kolik nach allem, was das Kind isst, Druck verschlechtert, warme Getränke bessern. Zu Schreitouren kommt es überwiegend zwischen 16 Uhr und 20 Uhr. Das Aufstoßen ist quälend. Blähungsabgang bringt nur kurzzeitig Besserung. Das Baby wird beim Trinken schnell müde.
 Quelle: Hedwig Imhäuser, Homöopathie in der Kinderheilkunde, Haug Verlag Heidelberg 1982  Link



Weitere Tipps und Tricks für die ersten Monate:
 hier



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